Mittwoch, 4. Juli 2007

Fahrrad fahren in Nairobi

Das Fahrrad fahren ist wohl die Tätigkeit, die ich hier am meisten vermisse. In Bern habe ich ja fast täglich das Fahrrad benutzt, manchmal sogar im kalten Winter. Hier ist es generell schwierig, draussen Sport zu treiben. Unlängst fragte mich jedoch jemand aus der Heimat, warum ich hier denn nicht Fahrrad fahren würde. Dafür gibt es eine einfach und stichhaltige Erklärung: Ich hege keine Selbstmordgedanken. Man sieht hier durchaus äusserst mutige Menschen - Mut ist das andere Kriterium, um hier Fahrrad zu fahren - die täglich mit dem Velo unterwegs sind. Sie haben dabei meist fünf bis sechs Kisten auf dem Gepäckträger geladen und schwanken gefährlich auf ihren zwei Rädern. Diese Männer sind mutig genug, sich den herumrasenden Matatus in den Weg zu stellen, haben gute Augen, um den kleineren und grösseren Schlaglöchern auszuweichen und offenbar leiden sie noch nicht an Asthma, was aber bei den Abgasen, die hier in der Luft hängen nur eine Frage der Zeit ist. Ihr seht also, das Fahrrad dient hier in allererster Linie dem Transport und keineswegs dem Vergnügen einer sportlichen Tätigkeit. (Tanja)