...wird gegenwärtig von fast 50 Millionen Menschen im ostafrikanischen Raum gesprochen. Unter anderem auch in Kenia. Für uns Grund genug, einen Kurs für vorerst 20 Lektionen zu buchen. Entstanden ist die Sprache an der ostafrikanischen Küste als Mischung aus arabischen und afrikanischen Dialekten. Der Name stammt vom arabischen „sahil", was soviel wie „Küste" heisst. Jedenfalls hatten wir gestern unsere erste Doppellektion. Peter, unser Lehrer, ist Kenianer und hat eine interessante Methode, um uns die Sprache näher zu bringen. Wir sind bloss zu dritt im Kurs, was das Lernen effektiver macht. Wir haben die Begrüssung durchgenommen. Die ersten paar Worte waren noch einfach, doch spätestens bei „Jina lako ni nani?" (Wie ist dein Name), kam ich ins Stottern. Denn wie war noch gleich die Antwort? „Jina langu ni Tanja" oder wars anstatt von „langu" doch „lake"? Und wie war das mit „Woher kommst du?": „Ninatoka Switzerland"? Ihr seht, ich bin noch ein bisschen durcheinander. Aber das wird bestimmt mit ein bisschen Übung bald besser werden. Sawa-sawa (Tanja)
Freitag, 27. April 2007
Mittwoch, 25. April 2007
Zweimal draengen + Fussballnews = Brieftasche weg
Geschickt hat sich der Typ im Jacket vor mich in den Kleinbus gedraengt und in der hintersten Reihe darauf gewartet, dass ich mich neben ihn setze. Dann hat er den Sportteil der Zeitung breit aufgeschlagen und mich ein zweites Mal gestoert. Gluecklicherweise waren es die Fussballnews, die er aufgeschlagen hatte. Das war doch etwas interessant fuer mich! Ein stupsen von Tanja hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich etwas zu offensichtlich in der fremden Zeitung lass. Dem Dieb war das sehrwarscheinlich nur recht.
Beim Aussteigen draengte er sich gleichzeitig mit mir aus dem Matatu raus, seine Hand und die Zeitung komisch nahe an meinem linken Bein. Aber es kam mir (leider) nicht in den Sinn, dass er an meiner Brieftasche interessiert war. Ich aergerte mich nur und draengte mich vor ihm aus dem Matatu. Recht so!, dachte ich. Er ist nur an mir vorbeigeschlendert, nicht mal gerannt, sondern gemuetlich weggelaufen.
Und dann, dann habe ich gemerkt, dass meine Tasche so leer war! Ich hatte doch meine Brieftasche da drin ... ? ... nein!!
Sofort hatte ich seinen Kollegen (der mit ihm eingestiegen war) angesprochen. Der hat zwar sehr grosse Augen gemacht, als ich die Worte „wallet“ und „stolen“ sagte, aber so getan als verstuende er kein Englisch. Mehr wollte ich dann auch nicht draengen. Naja, viel habe ich nicht verloren. Verglichen mit dem Risiko, welches die zwei Komplizen eingegangen sind. Ein Dieb in Nairobi lebt nämlich sehr gefaehrlich. Man liest regelmaessig von Dieben, die von einer wuetenden Menge gelyncht wurden.(Christian)
Dienstag, 24. April 2007
Essen
Vielleicht haben sich die einen oder anderen gefragt, was man in Kenia so isst. Man kann hier in Nairobi alles kaufen, was man auch in der Schweiz erhält, ausser Rivella und richtig guten Käse. Jedenfalls haben wir bisher noch keinen gefunden, der an Emmenthaler, Gruyère oder Appenzeller erinnert. Es gibt aber auch viele Dinge, die wir in der Schweiz nicht kennen. Da sind einmal die leckeren, leicht süsslichen Mandazi's (fettig gebackene Teigtaschen), die aus Indien bekannten Samosa's (Teigtaschen gefüllt mit Gemüse oder Fleisch), Chapati (eine Art Pfannkuchen), Ugali (im Reiseführer beschrieben als „zäher Brei aus Maismehl, der nach nichts schmeckt", ich finde ihn mit einer feinen Sauce durchaus schmackhaft, erinnert ein bisschen an weisse Polenta), Irio (vergleichbar mit Kartoffelstock mit gehacktem Spinat und Maiskörnern) und Githeri (ein Mix aus roten Bohnen und Mais). Und wer dann noch etwas mit Fleisch essen möchte, kann das Nationalgericht kosten: Nyama Choma, mit viel gegrilltem Huhn oder mit Ziegenfleisch. Bon appétit (Tanja)
Freitag, 20. April 2007
Regenzeit
Momentan ist in Kenia die grosse Regenzeit. Sie dauert von April bis Juni (haben wir wieder toll ausgewählt als Zeitspanne um hier zu sein ;-). Die Tage sind trotz Regenzeit meist ziemlich sonnig, ab und zu ziehen ein paar Wolken vorbei und ein leichtes Lüftchen weht. Manchmal kommt auch ein kurzer, starker Regenguss hernieder. Und bisher zum Glück ganz selten, regnet es wie aus Kübeln – stundenlang, die ganze Nacht. Dann sammelt sich in den Strassen überall Schlamm, Dreck und Matsch. Dieser vermischt sich mit dem Müll, der auf dem Boden liegt. Und davon gibt es reichlich. Vor allem von diesen hier sehr beliebten Plastikbeuteln, die man überall kriegt, auch wenn man nur eine Briefmarke kauft. Aber genau so schnell reisst dann der Himmel wieder auf, erstrahlt in einem wunderbaren Blau und die gebildeten Seen verdampfen in der Hitze des Tages. (Tanja)
Dienstag, 17. April 2007
Umzug
Gestern sind wir in unser neues Apartment hier in Westlands gezogen. Westlands ist ein Stadtteil von Nairobi. Endlich haben wir unsere eigene Küche, die zwar ein bisschen spartanisch, aber zweckmässig eingerichtet ist. Gestern haben wir zum ersten Mal Pasta gegessen. Ist ja nicht gerade typisch kenianisch. War aber lecker. Wir haben ausserdem ein Wohn- und ein Schlafzimmer. Und sogar einen Fernseher – mit etwa 6 Sendern (wahrscheinlich muss ich nicht erwähnen, dass SF1 und RTL nicht dazugehören, dafür einige Sender, wo die ganze Zeit Kiswahili gesprochen wird). Nun können wir uns endlich voll auf die Jobsuche konzentrieren! (Tanja)
Strategie der oertlichen Wohnungsagenten
Sonntag, 15. April 2007
Parklands Ambulatory Surgical Centre
Am vergangenen Dienstag begleitet ich unsere schwedische Freundin Ann zur Physiotherapie ins Parklands Ambulatory Surgical Centre. Ich nutzte die Gelegenheit, mit ihrem Arzt einen kleinen Schwatz zu halten. Er ist hier kein unbeschriebenes Blatt, hat er doch den kenianischen Ex-Präsidenten Daniel Arap Moi operiert und ebenfalls Namibias Ex-Präsidenten Sam Nujoma. Ausserdem hat er in Bern, Basel und Davos gearbeitet. Er kennt auch die Dirketorin des PathCare Labors hier in Nairobi, das gleiche Labor für das ich in Namibia gearbeitet habe. Er meinte, wenn ich ihm mein CV bringe, könne er mir bestimmt bei der Stellensuche behilflich sein. Mal sehen, ob er mehr verspricht als dass er halten kann.
Ansonsten hat sich bezüglich der Stellensuche noch nicht so viel getan. Ich muss erst einmal ein bisschen herausfinden, was wo ist und man dorthin gelangt. Mit Hilfe von Kontakten hier vor Ort und meinen eigenen Nachforschungen habe ich aber schon zahlreiche Adressen von Medical Center's, Children's Homes und Krankenhäusern herausgefunden. An Möglichkeiten fehlt es also mit Sicherheit nicht... (Tanja)
Freitag, 13. April 2007
Geburtstag in Nairobi
Dass ich meinen 31. Geburtstag in Nairobi feiern konnte, war schon ein bisschen speziell. Christian hat mich in Erinnerungen an die Schweiz schwelgen lassen, in dem er mir Schweizer Schokolade, Kambly Guetzli, Haribo's und Studentenfutter geschenkt hat. Überhaupt hatte ich einen multikulturellen Geburtstag: Das Frühstück mit Toast, Butter, Konfi und Eiern war britisch, das Mittagessen war kenianisch und das äthiopische Abendessen nahm ich zusammen mit 6 Schweden ein. Ausserdem tanzte der äthiopische Restaurantbesitzer für uns alle. Es war wirklich toll.Auch das Wetter zog alle Register: Sonne, Regen, Wolken, Wind, blauer Himmel... Und das tollste war, dass wir ein bezahlbares und schönes Apartment in Westlands, einem Stadtteil Nairobis gefunden haben! (Tanja)
Mittwoch, 11. April 2007
Die alltäglichen Gefahren Nairobis...
...von denen gibt es einige. Da hätten wir zuerst einmal das Überqueren einer Strasse. Es gibt sehr wenige Ampeln und wenn es sie gibt, hält sich keiner wirklich daran. Das heisst, man muss die Strasse unter Einsatz seines Lebens überqueren. Zusätzlich mühsam ist es, weil wir hier Rechtsverkehr haben. Also schau ich automatisch immer zuerst auf die falsche Seite. Oft kommen die Autos mit einem horrenden Tempo von irgendwo hervorgeschossen und kosten mich vor lauter Schrecken Minuten meines Lebens. Der Gefahren nicht genug, gibt es natürlich auch die Möglichkeit ausgeraubt zu werden. Das kann man minimieren, indem man möglichst wenig mit sich herumträgt und wenn es eindunkelt ein Taxi nimmt oder gar nicht erst draussen unterwegs ist. Weiter gibt es da die gefährlichen Anophelesmoskitos, also die Weibchen, da diese Malaria übertragen können. Darum habe ich, sobald es eindunkelt keine Ruhe mehr, wenn ich nicht unter dem Moskitonetz bin und nachts weckt mich oft die Tatsache, dass ich mit meinen wilden Bewegungen im Schlaf das Netz hätte herunterreissen können. Zu guter Letzt fällt mir da, nebst Bertrügereien nur noch eine Fahrt mit dem Matatu ein. Davon hab ich ja schon berichtet, als wir zum Baby Care Center fuhren.
Ja, ihr seht, Nairobi bietet mehr als genug Adrenalinschübe ;-)
(Tanja)