Montag, 9. Juli 2007

Busfahren in Kenia

Da ich beinahe täglich ins Kemri fahre und die Strecke mit Matatu und Bus zurücklege, dachte ich mir, dass dies einen Blogeintrag wert ist. Immerhin läuft das Busfahren hier doch ein wenig anders ab. Zuerst einmal gibt es keinen Fahrplan. Man stellt sich also einfach bei der Haltestelle hin und wartet, bis der richtige Bus kommt. Es gibt verschieden Busse: Die grünen City Hoppa's, die blauen KBS (Kenya Bus Service) und die violetten Double M. Den richtigen Bus erkennt man an der Nummer, die beim Fahrer vorne am Armaturenbrett steckt oder die der Kondukteur oft nervös durchs Seitenfenster streckt und schwenkt. Dabei kann es vorkommen, das die Nummer plötzlich während des Herumschwenkens ändert, weil der Kondukteur entscheidet, dass er die Route wechseln möchte. Man muss also erstens sehr gut schauen, wo man einsteigt und zweitens die Nummern kennen. Am besten fragt man dann auch immer noch bevor man einsteigt, nach der Haltestelle, wo man aussteigen möchte. Je nach Tageszeit kann man nicht lange herumfakeln und fragen, sondern steigt mal ein, sprich zwängt und drängelt neben den anderen Menschen zum Einstieg und fragt dann halt sicherheitshalber erst wenn man im Bus ist nach. Der Bus fährt übrigens erst los, wenn jeder Platz besetzt ist. Man sucht sich also einen freien Platz, während der Bus sich schon in Bewegung gesetzt hat. Sitzen mal alle, schnallt sich der Kondukteur seinen Billetknipser um und geht durch die Reihen. Eine Fahrt mit dem Bus kostet 20ksh, egal ob man eine oder zehn Stationen mitfährt. Man bezahlt und bekommt dann ein kleines Ticket, das man aufbewahren muss, bis man wieder aussteigt. Es kann nämlich vorkommen, dass jemand das Ticket nachkontrollieren möchte. Will man aussteigen, sagt man das entweder dem Kondukteur oder marschiert dem Ausgang entgegen, worauf der Kondukteur dem Fahrer zuruft, er solle anhalten. In manchen Bussen hat es auch Knöpfe, die man drücken kann, wenn man aussteigen möchte. Steigt jemand aus und wird somit ein Platz im Bus frei, schaut der Kondukteur, dass er an der nächsten Haltestelle jemanden findet, der den Platz wieder besetzt. Bezüglich Matatus müsste ich jetzt eigentlich noch einen eigenen Blog schreiben, weil es da noch ein wenig anders zu und her geht. Mal sehen, vielleicht in ein paar Tagen? (Tanja)