Montag, 6. August 2007

Masai Mara



Das vergangene Wochenende haben wir eine Safari gemacht. Unter Safari verstehen die meisten wohl, dass man irgendwo, wo es wilde Tiere hat hinfährt und diese beobachtet. Das stimmt im weitesten Sinne auch. Aber Safari ist auch Kiswahili und bedeutet Reise.
Wenn es trocken wird, der letzte grüne Halm verdorrt ist, der Wind den Staub in hohen Säulen in die Luft wirbelt, sammeln sie sich: Hundertausende von Weissbartgnus und Zebras, um in einem endlosen Zug weiterzuwandern, dorthin, wo es noch Wasser und Weideplätze gibt. Ein Schauspiel, dass sich jedes Jahr wiederholt. Eine grandiose Szene: Die Savanne bis zum Horizont ein wogendes Meer aus Gnuleibern, die in die Serengeti nach Tanzania weiterziehen.
Geschätzt 3 Millionen Tiere bevölkern die Masai Mara, den eindrucksvollsten Nationalpark Kenyas. Mara heisst in der Sprache der Masai "buntes Durcheinander". Seit den drei Tagen im Park ist mir auch ganz genau klar, warum man ihn so nennt. Wir waren in einer Landschaft, die an den Garten Eden erinnert. Die rote Erdpiste verliert sich irgendwo am Horizont zwischen grünen Hügeln. Von den Schirmakazien äugen Giraffen zu uns herüber, die wir in unserem riesigen Truck begeistert beobachten und fotografieren. Eine Gnuherde jagt in Galoppsprüngen über die Ebene. Daneben grasen Zebras, mit balletreifen Schritten hüpfen Strausse durch das hohe Gras. In der Ferne sieht man die massigen Körper von Elefanten. Unter einem Busch liegt eine Löwin mit ihren zwei Jungen. Und dann sehen wir ihn endlich, den König der Savanne, der männliche Löwe, mit seiner prachtvollen Mähne, seinem schlanken, langen Körper und seinem gelblichen Fell. Was für ein Gefühl.
Das Gefühl wird allerdings ein wenig gedämpft, wenn man feststellt, dass rundherum noch mindestens 15 andere Safaribusse stehen und Duzende von Menschen ihre Kameras auf den Löwen halten. Man hört die vielen "klick, klick" der Fotoapparate. Der Löwe brüllt wieder und geht gemächlich weiter. Die ganz dreisten unter den Busfahrern - oft von ihren Insassen getrieben - beginnen, dem Tier in ihren geländegängigen Wagen zu folgen und man fühlt sich bald nicht mehr anders als im Zoo.
Wir fahren weiter und sehen am Mara River Flusspferde, Krokodile, Affen, Büffel und viele Vögel.Und schliesslich treffen wir auch auf einen Geparden mit seinem Jungen. Die Mutter schaut sehr eingebildet von uns weg und säugt in aller Ruhe ihr Kleines.
Es ist ein unvergessliches Erlebnis und ein Muss für jeden Tierfan, wenn auch alles andere als billig.