Mittwoch, 15. August 2007

Kosmetik und Haarpflege

Ich habe mich vor ein paar Tagen in einen Kosmetiksalon gewagt. Zuerst wollte ich ja auf dem Kenyatta Market mein Glück versuchen, hab mich dann aber nicht so recht getraut und bin schliesslich in der City gelandet. Dort wurde ich sehr nett empfangen und nach ein paar Minuten wurden mir Tee und ein paar Guetzli auf einer gemütlichen Sitzecke serviert. Kurze Zeit später wurde ich in den Salon gebeten. Dort waren etwa 12 Kosmetikerinnen und zwei andere Kundinnen. Die meisten Angestellten sassen herum und pfegten sich gegenseitig die Nägel, lasen Zeitung oder schnatterten laut miteinander. Ich bekam die Fusspflege meines Lebens. Da wurde gefeilt, gehobelt, geschrubbt, meine Füsse gebadet, eingeweicht, nochmals geschrubbt, Nägel geschnitten, geclipst, wieder gehobelt, nochmals gebated, danach wurden meine Beine bis zu den Knien gepeelt, erneut geschrubbt, eingecremt, massiert, so dass ich beinahe Angst hatte, meine Venen seien am Schluss zur Hüfte hochgeschoben. Und zu guter Letzt bekam ich einen Nagellack auf meine Zehennägel. Meine Füsse waren noch nie so weich und weiss!
Während der Behandlung kamen zwei Weisse in den Salon. Eine der beiden wollte diese afrikanischen Zöpfchen haben, die irgendwie komisch aussehen an uns Weissen. Man begann, ihr Haar zu flechten. Dann entstand eine Diskussion bei der die Friseurin den Kopf schüttelte. Auf Kiswahili wurde dann wohl gelästert. Ich konnte jedenfalls deutlich hören "Wazungu" (Weisse) hören. Erschrocken schaute mich die Fusspflegerin an und fragte, "verstehst du Kiswahili?" Und ich sagte: "Kidogo" (ein bisschen) und zwinkerte ihr zu.
Während ich darauf wartete, dass meine Nägel trocknen, bekam ich nochmals einen Tee und weitere Guetzli. Bevor ich ging, musste ich der Kosmetikerin versprechen, wieder zu kommen. (Tanja)
40min und 2 CHF: Ich wusste nicht, dass man Haare rasieren so ausgeklügelt machen konnte. In der Schweiz nehme ich einfach den Rasierer und stelle ihn auf 1.5mm ein ... zrumm ... und schon ist alles weg. Hier wird eine Stufe nach der anderen genommen. Zwischendrin wird die Maschine geölt und gebürstet. Auch mein Kopf wird immer wieder von Haaren freigebürstet. Zum Schluss wird die Kontur rasiert! Ja, rundherum gibt es dann scharfe Linien ...und die Geheimratsecken werden optisch verkleinert! Danach werden die Haare von einer Frau gewaschen und der Kopf massiert. Ja, das rasieren wird nur von Männern gemacht. Da es in meinem Salon kein fliessendes Wasser gibt, wird im Wasserkocher hingetragenes Wasser gewärmt und dann sparsam mit Shampoo auf dem Kopf verteilt. Kein Tropfen! Mit getränkten Tüchern wird alles abgewaschen. Danach kommt wieder der Mann hin und massiert mir Oel und Aftershave ein. Und fertig! (Christian)
Soviel also zu unseren Erfahrungen in nairobischen Kosmetik- und Coiffeursalons...