Freitag, 10. August 2007

Angebot

Vor ein paar Tagen bat mich mein Chef Judd zu sich ins Büro (eine ehemalige Küche, deren man immer noch sehr gut ansieht, was sie einmal war). Er bot mir einen 1-Jahres-Vertrag an. Ich war ziemlich überrascht. Natürlich habe ich geahnt, dass Judd meine Arbeit schätzt, anerkennt und mich sympatisch findet und das nicht erst, seit ich ihm Schweizer Schokolade angeboten habe. Aber damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Er kam gerade aus Seattle, wo er Forschungsgelder im Bereich von über 3 Millionen US$ angeboten bekommen hat für eine dreijährige Studie. Er möchte, dass ich ihm helfe, die Studie auf der Laborseite zu leiten (mit eigenem Büro, über die Visitenkarten muss ich noch mit ihm verhandeln!). Er sagte, er brauche jemanden, der sich im Labor auskennt, der genau und präzise arbeitet und auf den er sich verlassen könne. Und während er sagte: "Meine Schwächen sind deine Stärken und ich brauche jemandem, dem ich etwas auftragen kann und dann weiss, dass es auch gemacht wird, gut gemacht wird..." schweiften meine Gedanken weg... Ich dachte nur noch daran, dass dies meine Chance ist, wieder nach Kenya zurück zu kommen, wo ich so gerne bin. Allerdings müsse er erst noch mit der University of Washington und KEMRI abklären, ob eine Anstellung möglich wäre.
Zufälligerweise aber ist gerade die Person, die mir die Software für unseren Flowzytometer näherbringen soll in...Bern. So fädelte Judd es irgendwie ein, dass ich mich nach meiner Rückkehr in die Schweiz mit Claudio zusammensetzen kann und dieser mir mehr über FlowJo beibringt. FlowJo ist eine Software, die es erlaubt, unsere Daten genauer zu analysieren. Das hört sich nun nicht sehr laborspezifisch an, aber da es sich um Labordaten handelt, die für die Studie äusserst wichtig sind und ich nebenbei weitere Arbeitsvorschriften entwickeln soll, ist das Ganze schlussendlich doch in grossem Zusammenhang mit dem Labor. Ausserdem habe ich was ähnliches schon einmal in Namibia gemacht.
...
Dieser obere Blog-Abschnitt habe ich vor fast zwei Wochen begonnen. Inzwischen habe ich nochmals mit Judd gesprochen. Leider hat er noch immer kein Okay von Washington und er meint, dies könne sich auch noch ein wenig hinziehen (wie lange ist leider unklar). Er denke aber, dass es klappen sollte. Gleichzeitig wollte er mir aber nichts versprechen... Na ja, somit ist die Freude über das Angebot ein wenig gedämpft. Dennoch weiss ich, dass Judd alles versuchen wird, mich anstellen zu können. Schlussendlich liegt die Entscheidung aber nicht nur bei ihm.
Zusätzlich habe ich bereits zwei Interviews in der Schweiz. Eines für eine Stelle in Olten, das andere für eine Stelle in Zürich. Obwohl ich momentan auf keine der beiden Stellen Lust hätte, bin ich doch neugierig, mit den Laborleitern zu sprechen. Am liebsten wäre mir natürlich, es würde mit KEMRI klappen. Mal sehen...!