Donnerstag, 3. Mai 2007

Von kenianischer Gastfreundschaft und überlappenden Generationen

Meine Kollegin Jacinta hat uns letzten Samstag zum Essen eingeladen, den ganzen Tag, wie sie betonte. Dass hier in Nairobi alles etwas länger geht als in der Schweiz, ist mir schon bei meinem letzten Besuch im Oktober aufgefallen. Also haben wir uns auf einen ganzen Tag in Baba Dogo (Name des Slums) eingestellt. Da Jacinta etwa 20 Minuten Marsch von der Endstation des Matatus wohnt und nur wenige schlechte Strassen zu ihrer Wohnung führen, ist die Gegend sehr ruhig und vom Matatu-Lärm verschont.

Kurz nach der Ankunft gab es Tee mit süssem Brot. Es wurde über die Kinder, die Gegend, die Wohnung und die letzten Ereignisse bei der Arbeit gesprochen.

Es gab ein reges Kommen und Gehen. Wir wurden dem ältesten Sohn, der Cousine und dem Zwillingssohn ihrer verstorbenen Schwester vorgestellt. Dann einer Freundin, den drei kleinen Schwestern, der Schwägerin, ihrer Schwester, deren vier Kindern und Jacinta's anderen zwei Kindern. Die Tatsache, dass zwei ihrer Schwestern halb so alt waren wie ihr ältester Sohn (13) hat uns etwas durcheinander gebracht. Die Generationen sind hier nicht so klar ersichtlich wie in der Schweiz.

Inzwischen sind ca 3 Stunden vergangen und Jacinta hat für 16 Personen Fisch, Fleischeintopf mit Kartoffeln, Reis mit Karotten, Ugali, Kabis und ein einheimisches Gemüsegericht gekocht. Wie wir bei der Wohnungsführung gemerkt haben, hat Jacinta alles auf einem kleinen Steh-Kerosin-Ofen gekocht.

Gut genährt und müde vom langen Sitzen, hat uns dann die ganze Familie zur Busstation gebracht und verabschiedet.