Freitag, 25. Mai 2007

Das Dummchen in der Botschaft

Nachdem mich einige der hier kontaktierten Personen sowie ein paar Freunde darauf aufmerksam gemacht haben, ich soll mich bezüglich Registrierung und Work Permit doch mal mit der Schweizer Botschaft in Verbindung setzen, bin ich gestern also mit meinem schönen roten Pass ins Swiss Embassy marschiert. Der kleine Schalterraum war total überfüllt. Hinter dem Schalter sassen vorwiegend Kenianer. Ein weisser Mann, offenbar ein Landesgenosse, winkte mich jedoch sogleich zu sich und fragte: „Visa?". Ich schüttelte den Kopf und begann, dem sehr genervt dreinschauenden Schweizer, meine Geschichte so kurz wie möglich zu schildern. Kaum hatte ich geendet und ich hatte mich sehr kurz gefasst, brabbelte er los: Was ich mir denn vorstelle, er könnte mir doch kein Work Permit besorgen... in Afrika hätte sich viel geändert.... es sei ja schön, wenn man hier helfen wolle, aber die kenianische Regierung sei viel strenger geworden,... ein Work Permit zu bekommen sei schier unmöglich... woher ich überhaupt die Info hätte, dass man mir hier helfen könnte usw.
Um euch von weiteren Details zu verschonen, kann ich zusammenfassend nur soviel sagen, dass er ein typischer Schweizer war (Achtung, nun kommt eine grosse Portion Sarkasmus) : Äusserst herzlich, hilfsbereit und zu alledem auch noch überaus optimistisch und mich, und das meine ich nun nicht sarkastisch, als Dummchen vom Land hingestellt hat. Eine, die frisch aus dem Flugzeug gestiegen ist und nachdem sie einen Slum gesehen hat, glaubt, die Welt oder wenigstens die Zustände in Nairobi verbessern zu können. Und dass ich mir wohl nichts überlegt hätte, bevor ich hierher gekommen bin. Man fühlt sich wirklich sehr geborgen und verstanden in so einer Schweizer Botschaft ;-)
(Tanja)